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Mittwoch, 2. April 2025

Neues von der Fafleralp

Das Haus Langgletscher, ein Nebengebäude des
Hotels Fafleralp. (Screenshot Youtube)
Die Fafleralp zuhinterst im Lötschental, Kanton Wallis, ist ein wundervoller Ort. Am 24. Mai startet das gleichnamige Hotel, 1908 gebaut, in die Sommersaison. Etwas ist neu: Das Nebenhaus Langgletscher ist zu einer Dependance mit stilvollen Zimmern umgebaut worden, möglich machte das nicht zuletzt ein Zustupf der "Schweizer Berghilfe". Von ihr gibt es auf Youtube die gefilmte Reportage "Ein Jahr im Hotel", die vom Umbau erzählt, aber auch von der Hotelcrew und von der Natur rundum. Zum Schluss noch dies: 2003 schaute auf der Alp der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder vorbei. Er war auf Staatsbesuch in der Schweiz und wurde von Bundespräsident Pascal Couchepin begleitet, dem Walliser, der gern dem Deutschen ein Stück Wallis präsentierte.

Dienstag, 1. April 2025

1114 unangenehme Meter

Hier fehlt ein Trottoir: der Sihlsee-Viadukt bei Willerzell.
Andachtsstation (leider versprayt)
in der Mitte des Viadukts.
Ein Nachtrag zu gestern – es handelt sich um ein Geständnis. Bei der Schweizer Alpenpanorama-Weg-Etappe von Siebnen nach Einsiedeln schummelten wir letzten Freitag im zweiten Teil ein bisschen. Wir taten es im Wissen, dass wir den Weg vom Stöcklichrüz hinüber zum Etzelpass schon einmal gelaufen waren, das Anschlussstück vom Etzelpass via die Tüfelsbrugg nach Einsiedeln ebenfalls (letztes Jahr, als wir den Jakobsweg machten). Diesmal gönnten wir uns eine etwas kürzere, bei sechseinhalb Stunden Gehzeit aber immer noch genug lange Variante: vom Stöcklichrüz via Grueb und Summerig nach Willerzell und über den Sihlsee-Viadukt nach Einsiedeln. Nicht bedacht hatte ich, dass der Viadukt, der übrigens der SBB gehört, reichlich schmal ist und kein Trottoir hat. Die 1114 wanderweglosen Meter waren eher unangenehm, wobei ich sagen muss, dass ausnahmsweise alle Autos einen guten Abstand zu uns hielten.
Im Abstieg nach Willerzell hatten wir den Viadukt schön vor Augen.

Montag, 31. März 2025

Der Freitag war unser Samstag

Nebelfetzen zwischen dem Stöcklichrüz (mein Standort) und der Pfiffegg.
Die Stöcklihütte. Vor fünf Jahren wurde der Neubau eröffnet.
Der Schwedenofen war angefeuert.
Eine Route von sechseinhalb Stunden Gehzeit bei 1050 Höhenmetern aufwärts und 600 Höhenmetern abwärts kann man natürlich im Regen abwandern. Mehr Spass macht die Sache, wenn es trocken ist. Genau darum zogen wir unsere Wanderung auf dem Schweizer Alpenpanorama-Weg von Siebnen nach Einsiedeln vor – ausnahmsweise gingen wir schon am Freitag. Sonne hatten wir nicht, waren streckenweise vom Hochnebel umhüllt, bekamen aber doch einige schöne Tiefblicke auf den Obersee und den Sihlsee serviert. Und eben, es regnete nicht. Höhepunkt der Route war in zweierlei Hinsicht das Stöcklichrüz. Zum einen kulminierte auf ihm, 1246 Meter über Meer, diese Schwyzer Unternehmung nach einem anstrengenden zweistündigen Aufstieg. Zum anderen war, was ich nicht erwartet hatte, die Stöcklihütte gleich unterhalb offen, es gab Tee, Kafi und für die, die wollten, eine noch ofenwarme Wähe. Wenn die Bise bläst, kehrt man besonders gern ein. Ist auch der Schwedenofen angefeuert, ist die Gemütlichkeit kaum noch steigerbar.
Tiefblick oberhalb des Bräggerhofs auf den Obersee und den Seedamm.

Sonntag, 30. März 2025

Alarm in Galgenen

Bruder Klaus in der Jostenkapelle.
Jakobspilger haben in der Kapelle ihre Zeichen
hinterlassen, darunter die Jakobsmuschel.
(Foto: Ronja)
Vorgestern löste ich in der Jostenkapelle am Rand des Dorfes Galgenen SZ den Alarm aus. Dabei hatte ich mich den Wandbildern, die Szenen aus dem Leben von Bruder Klaus zeigen, nur auf einen guten Meter genähert und dabei das Smartphone etwas weit über die Abschrankung Richtung Klaus gestreckt – fotografieren muss doch aber sein. Nun, Gott sei Dank beruhigte sich die Alarmanlage, deren schriller Ton sicher in der Nachbarschaft zu hören war, gleich wieder, es war wohl eine Art Warnung gewesen. St. Jost ist eine grossartige Kapelle, eine der kostbarsten im kapellenreichen Kanton Schwyz. Draussen ist der Rütlischwur aufgemalt, drinnen sind Fresken zu sehen, auch das Leben des heiligen Jost, der der Kapelle ihren Namen gibt, wird in Bildern erzählt. 1362 ist sie das erste Mal erwähnt, wurde seither mehrere Male umgestaltet, bis zur Reformation kamen hier Unmengen von Pilgern vorbei, die Richtung Einsiedeln zogen oder auch, auf dem Jakobsweg, nach Santiago de Compostela. Unsereins hatte am Freitag einen anderen Plan, wir machten Etappe sieben auf dem Alpenpanorama-Weg von Siebnen-Wangen nach Einsiedeln. Mehr über diese Route morgen oder übermorgen.
Rütlischwur an der Aussenwand.

Erster Anblick der Jostenkapelle.

Samstag, 29. März 2025

Köbi und wir


Das rechts ist das Hüsli meiner – natürlich längst verstorbenen – Grossmutter in der Wädlen in Stein AR, der grosse Bauernhof links steht, obwohl benachbart, im sogenannten Nord. Gestern Freitag schaute ich mir halb gerührt, halb belustigt einen Kurzfilm auf Youtube an, aus dem das Bild (Screenshot) in diesem Blogeintrag stammt. Der knapp fünfminütige Film zeigt das Bauernpaar Köbi und Ursula Müller im ziemlich abgelegenen Nord, die für den Molkereikonzern Emmi als "Bauernbotschafter" auftreten, als Sympathieträger quasi. Der Film stürzte mich grad in die Vergangenheit, wir Geschwister waren doch öfters in der Wädlen zu Besuch bei der Grossmutter, deren Hüsli damals in den 1960er-Jahren kein fliessendes Wasser hatte. Gut erinnerlich ist mir, wie wir in den Wäldern rundum Brennholz für den Winter sammeln gingen. Und immer wieder schauten wir bei Müllers vorbei und spielten mit dem Köbi, der ein bisschen jünger war als ich. Speziell ist mir in Erinnerung geblieben, wie er als kleiner Bub mal auf einer riesigen Sau ritt, eine Art Ausserrhoder Rodeo war das, wir Widmergofen waren sehr beeindruckt. Und jetzt freue ich mich, Köbi in diesem Film wiederzusehen.

Freitag, 28. März 2025

Wieder einmal in Sachseln

Schnitzwerk am Eingang zur Pfarrkirche von Sachseln OW.
Am Montag fuhr ich nach Sachseln für eine kleine Reportage über den Dorfplatz. Die Ankunft fühlte sich ein bisschen an wie Heimkommen, in den letzten Jahren hatte ich einige Male im Dorfkern Zeit verbracht. Ich war schon in der Pfarrkirche, in der die Reste unseres Landespatrons Niklaus von Flüe ruhen, ich war schon im Café Zumstein, in dem sie so fein backen, ich war schon in der Sammlung Christian Sigrist, in der geschnitzte Miniaturen auf unsentimale, ganz dem Dokumentarischen verpflichtete Art und Weise Szenen des ländlichen Lebens zeigen. Und ich war schon im Museum Bruder Klaus, das die Dauerausstellung über den Heiligen schlau mit saisonalen Sonderausstellungen konterkariert. Alle diese Orte habe ich am Montag wiedergesehen. Und noch ein Wort zum Museum Bruder Klaus. Für dieses Jahr ist dort eine Sonderausstellung zum Thema "Frieden" mit Werken schweizerischer und ukrainischer Kunstschaffender geplant. Die werde ich im April sicher besuchen. Meine nächste Visite in Sachseln zeichnet sich also bereits ab.

Donnerstag, 27. März 2025

Twint gewinnt

Das Twint-Logo.
(TWINT digitales
Portemonnaie / Wikicommons)
Als Journalist sollte man nicht Fan sein, als Wanderer und Schreiber eines privaten Wanderblogs darf man es. Also: Ich bin ein Riesenfan des Bezahldienstes Twint. Ich weiss nicht, wie viele Male ich in den letzten Jahren in einem Hofladen stand, Ware für 5 Franken 85 oder 12 Franken 10 oder 18 Franken 20 zusammengeklaubt hatte, um dann festzustellen, dass ich im Portemonnaie nur Noten hatte und kein Münz. Twint rettete mich, es ist praktisch, elegant, bargeldloses Bezahlen als luftiger Vorgang. Und auch im Grüppli ist manches einfacher geworden dank Twint, zum Beispiel zahle ich manchmal, etwa bei einer Museumsführung, den ganzen Grüpplibetrag und ziehe die Anteile der anderen per Twint ein. Alles total easy. Gestern las ich in der Zeitung, dass Twint aufgrund einer landesweiten Umfrage im Jahr 2024 die beliebteste Firma der Schweiz ist. Es folgen: Zweifel, Migros, Ricola, SBB, Rivella, Die Mobiliar, Coop.